Unser Medizinfonds für Kinder scheint irgendwie nicht so ganz zu einer Organisation zu passen, die sich hauptsächlich auf Ausbildung konzentriert. Der Entscheid, das Programm zu lancieren, fiel vor mehr als zehn Jahren, weil der Bedarf einfach riesig war, weil wir von unterschiedlichsten Gesundheitsorganisationen immer wieder angegangen wurden und weil wir diese Behandlungen in Thailand mit seinem qualitativ hochstehenden Gesundheitswesen ermöglichen konnten.

Seit 2006 wurden im Rahmen dieses Programms über 1’700 Kinder und Jugendliche behandelt. 2017 nahmen wir 149 neue Fälle auf, 72 konnten abgeschlossen werden, 92% davon waren erfolgreich behandelt worden! 94% der kleinen Patientinnen und Patienten stammten aus Myanmar, die restlichen 6% aus Laos. Die grosse Mehrheit (81%) der Kinder litt an einer angeborenen Herzkrankheit, die restlichen an rektoanalen Missbildungen (12%), Meningocele (2%) oder anderen angeborenen Erkrankungen. Sie befanden sich alle in lebensbedrohlichen Zuständen und konnten in ihrer Heimat nicht behandelt werden. Ohne unseren Medizinfonds wären die Kleinen gestorben.

Unsere Patientinnen und Patienten wie auch ihre Betreuungspersonen werden während der Behandlungsphase in unserer eigens für das Programm gemieteten Unterkunft untergebracht, die sich in der Nähe des Universitätsspitals befindet. Bis vor Kurzem haben wir einzelne Räume gemietet, als aber der Eigentümer des Hauses aus Bangkok kam und sah, wofür wir die Räume brauchen, willigte er ein, uns für die nächsten Jahre das ganze Haus für dieselbe Miete zu überlassen. Wir konnten eine Renovation durchführen und damit die Lebensbedingungen verbessern. Da wir mehr Platz haben, sind die Räume nun weniger voll und dennoch können wir mehr Patientinnen und Patienten aufs Mal aufnehmen. Per Anfang 2018 stellten wir eine weitere Pflegeperson ein, die sich um die zusätzlichen Kinder kümmern kann.

Ja, manchmal passen gewisse Aktivitäten nicht in eine Strategie oder einen Plan, aber, wenn sich Möglichkeiten ergeben, die so viel Sinn machen, dann muss man auch mal einen Kompromiss eingehen können. Eine schwierige Entscheidung, die wir vor mehr als 10 Jahren fällen mussten, hat unterdessen über 1’500 Kindern das Leben gerettet!