THAILAND

Medizinfonds für Kinder: Anpassungen wegen COVID-19

Von Daniel Marco Siegfried
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Die COVID-Pandemie hat viele unerwartete Folgen. Unser Medizinfonds (CMF) ermöglicht Kindern aus Myanmar und Laos lebensrettende Behandlungen bei angeborenen Krankheiten. Da jedoch die Grenzen zwischen Thailand, Myanmar und Laos seit April 2020 geschlossen sind, sitzen unsere Patientinnen und Patienten in ihren Heimatländern fest. Derzeit warten allein in Myanmar über 200 Kinder auf Behandlungen, die in ihrem Land nicht verfügbar sind, wie etwa Herzoperationen. Einige Kinder sind unterdessen leider bereits verstorben.

Zu Beginn dieses Jahres hatten wir gehofft, dass die Grenzen im ersten oder zweiten Quartal geöffnet würden. Da die Pandemie jedoch derzeit in unserer Region wütet, gehen wir nicht davon aus, dass die Grenzen in diesem Jahr noch geöffnet werden. Dadurch wird unser CMF-Programm nicht voll ausgeschöpft, so dass wir beschlossen haben, zwei zeitlich begrenzte Massnahmen einzuführen, um Bedürfnissen in Thailand zu begegnen.

Dadurch wird unser CMF-Programm nicht voll ausgeschöpft, so dass wir beschlossen haben, zwei zeitlich begrenzte Massnahmen einzuführen, um Bedürfnissen in Thailand zu begegnen.

Erstens haben wir uns bereit erklärt, thailändische Kinder aufzunehmen, die an einer Herzkrankheit leiden und deren Eltern sich die teure Operation sowie die speziellen Medikamente, einschliesslich therapeutischer Milchnahrung für die postoperative Behandlung von Säuglingen, nicht leisten können. Diese Kosten werden von der thailändischen Sozialversicherung nicht übernommen und müssen von den Eltern getragen werden, die sich oft verschulden müssen. Zweitens bieten wir unseren Gesundheitspartnern in den Flüchtlingslagern entlang der thailändisch-myanmarischen Grenze an, die Kosten in lokalen Krankenhäusern zu übernehmen für Operationen von angeborenen Krankheiten wie Wasserkopf, Hypospadie oder im Magen-Darm-Trakt sowie für die Behandlung von Frühgeborenen mit Atemnot. Diese beiden zusätzlichen Programmschwerpunkte werden bis Ende dieses Jahres laufen, dann werden wir die Situation überprüfen. Wir hoffen sehr, dass die Grenzen zu Laos und Myanmar Anfang nächsten Jahres geöffnet werden, damit wir unsere kleinen Patientinnen und Patienten dort endlich behandeln können.