Aus dem Büro
Auch in dieser Newsletter-Ausgabe wird ein Held vorgestellt, und zwar mit Somwang Insupha, ein laotischer Lehrer, der von seinen Schülerinnen und Schülern sehr geschätzt wird, weil er alles dafür tut, um ihnen transformative Lernerfahrungen zu ermöglichen.
Somwang unterrichtet seit knapp sechs Jahren Musik und Darstellende Künste an der Sekundarschule in Pang Hai. Die Schule liegt im Norden Laos’ und wird von Child’s Dream seit 2013 unterstützt, so haben wir ein Schulhaus, Unterkünfte und ein Wassersystem gebaut. Pang Hai gilt als Vorbildschule, da sie dank eines sehr strukturierten Lehrplans und ihren extracurricularen Aktivitäten schon vielen benachteiligten Jugendlichen eine ausgezeichnete Ausbildung ermöglicht hat. Ein Grossteil dieses Erfolgs geht auf Somwang zurück, der stetig neue Ideen entwickelt und Gelegenheiten schafft, um den nicht einfachen Umständen, in denen sich die Jugendlichen befinden, zu begegnen.
Im Unterricht bereitet er den Schülerinnen und Schülern dank sehr gut vorbereiteten und interessanten Materialien und schülerzentrierten Aktivitäten Freude am Lernen. Eine solche Vorgehensweise ist in Laos sehr selten, wo traditionell lehrerzentrierte Unterrichtsmethoden vorherrschen. Somwang geht individuell auf die Jugendlichen ein und ermutigt sie zu sagen, was sie interessiert.
Ihm ist es auch sehr wichtig, dass sich die Jugendlichen ausserhalb der Schule engagieren. Die meisten von ihnen stammen aus sehr armen Familien und leben in Unterkünften auf dem Schulgelände. Der Umgang mit Hygiene und die Organisation des Alltags stellte für viele eine grosse Herausforderung dar. Also erstellte Somwang zusammen mit den Jugendlichen einen Plan mit Zuständigkeiten fürs Gelände, damit das Wohnen dort für alle angenehm ist. Gleichzeitig können die Jugendlichen so erste Führungserfahrung sammeln und fühlen sich verantwortlich für ihre Habseligkeiten. Die meisten Schülerinnen und Schüler mussten einmal pro Woche nach Hause, um bei ihren Familien Nachschub an Nahrungsmitteln zu holen. Die Familien leben oft weit weg und die Reise ist gefährlich. Also bat Somwang bei der Schule darum, auf dem Gelände Gemüse anpflanzen und Vieh halten zu dürfen, was den Jugendlichen nachhaltige und gesunde Lebensmittelquellen garantiert.
Im Moment lehrt Somwang die Jugendlichen zu weben, damit sie über eine weitere handwerkliche Fertigkeit verfügen. Die Schule plant, Taschen herzustellen, die Besucherinnen und Besuchern verkauft werden können, womit die Schule eine Einkommensquelle hätte.
Als wir Somwang fragten, weshalb er Lehrer geworden sei, erzählte er von seinem liebenswerten und fürsorglichen Primarschullehrer, der so spannend unterrichtet und sich selbstlos für die Schulkinder, die in Not waren, eingesetzt habe. Er, der aus einer armen Familie stammte, fühlte sich akzeptiert, sicher und motiviert. Noch heute dient ihm dieser Lehrer als Vorbild. Er war es denn auch, der Somwang inspiriert hat, selber Lehrer zu werden, den Jugendlichen Hoffnung zu geben and ihnen einen Raum zu schaffen, in dem sie ihr Potential entwickeln können.