Unsere Impact-Messungen

Von den Gründern
Dienstag, 16. Juni 2020
Daniel Marco Siegfried
Co-Founder & Managing Director Programmes
Eine Bewertung des Impacts unserer Arbeit gehörte für mich zu den Aufgaben, die ich zwar stets als wichtig, aber nicht als zeitkritisch eingestuft habe, und die deshalb ewig auf meiner Pendenzeliste stand.
Abgesehen davon, dass ich keine Zeit dafür hatte, fehlt mir auch das entsprechende Fachwissen, um diese Aufgabe allein zu bewältigen. Im März 2018 präsentierte sich die Lösung dieses Problems in Form eines Lebenslaufs einer Kandidatin mit genau den richtigen Qualifikationen. Nach einigen Gesprächsrunden begann Sahara Singh ihre Aufgabe bei Child’s Dream im Juli 2018, um eine Strategie zur Evaluation des Impacts zu entwickeln, die nicht nur die meisten unserer Kernprogramme abdeckt, sondern auch die richtige Balance zwischen zusätzlich benötigten Ressourcen und dem Mehrwert sowie den gewonnenen Erkenntnissen findet.
Das Hauptziel unserer Impactevaluation ist es, unsere Arbeit für unsere Begünstigten zu verbessern und natürlich um unseren Unterstützerinnen und Unterstützern den Erfolg unserer Arbeit aufzeigen zu können.
Wir haben unsere Programme immer überwacht und evaluiert, sind aber Monitoring und Evaluation (M&E) nie auf systematische und wissenschaftliche Weise angegangen. Unser Schwerpunkt lag zudem mehr auf dem Monitoring und der Evaluierung des Outputs als auf dem längerfristigen Outcome. In der Vergangenheit war es insofern auch schwierig, langfristige Ergebnisse zu messen, als dass wir gar nicht über einen genug langen Zeitrahmen verfügten, auf den wir hätten zurückblicken können. Wir haben die Schulen, die wir gebaut haben, regelmässig besucht und evaluiert, um herauszufinden, welche Schulen ein schwaches Management haben, damit wir bei Bedarf eingreifen konnten. Wir haben unsere Messkriterien aber nie mit einem Ausgangswert verglichen. In ähnlicher Weise verfolgten wir unsere Alumni und Alumnae, um informiert zu bleiben, was sie machen, aber wir sind nie viel weiter gegangen. Wir hatten jedoch immer ein gutes Gefühl dafür, ob unsere Programme funktionieren oder nicht, und warum. Dennoch ist es sehr beruhigend zu wissen, dass unsere Intuition nun endlich durch Fakten und Forschungsergebnisse untermauert wird.
Sahara hat zusammen mit den verschiedenen Projektteams M&ELogframes für die folgenden Kernprogramme entwickelt: Bau von Schulen und Unterkünften, Stipendienprogramme für Mittel- und Berufsschulen, unser Medizinfonds für Kinder und unsere Universitätsstipendienprogramme. Diese Programme machten rund 60% unserer gesamten Projektausgaben im Jahr 2019 aus. Wir hoffen, im Laufe der Jahre schrittweise noch mehr Bereiche einbeziehen zu können.
2019 mussten unsere Teams die zusätzliche Arbeitsbelastung durch unsere neuen M&E-Aktivitäten bewältigen. Gemeinsam haben wir 83 Schulen und 20 Unterkünfte evaluiert und bei 420 Mittel- und BerufsschulstipendiatInnen sowie 156 StipendiatInnen und Alumni von Universitäten eine Umfrage gemacht. Zudem wurde die gesamte Datenbank des Medizinfonds für Kinder bereinigt und 1’890 Patientenakten wurden abgeglichen.
Die Ergebnisse unserer Impactmessung sind sehr ermutigend. Hier einige erfreuliche Beispiele: 83% unserer Alumni und Alumnae des Universitätsstipendienprogramms sind berufstätig, davon 51% im Non-Profit-Sektor und 13% im staatlichen Sektor. 78% fanden Arbeitsstellen im Zusammenhang mit ihren Feldforschungen und 26% unserer Alumni
aus Myanmar sind Unternehmer und haben ihre eigenen Organisationen gegründet. Unser Stipendienprogramm für Mittel- und Berufsschulen hat eine Abschlussquote von 85%, die weit über dem nationalen Durchschnitt liegt. 81% der Absolventinnen und Absolventen studieren oder arbeiten. Überwältigende 97% der Alumni sind mit unserer Unterstützung zufrieden. Seit seinem Start im Jahr 2006 hat unser Medizinfonds für Kinder 1’719 Fälle abgeschlossen, von denen 73,6% erfolgreich behandelt wurden und 5,4% keiner Behandlung bedurften. Von den 1’264 erfolgreich behandelten Fällen waren 1’022 Fälle lebensrettend. In Laos und Myanmar haben wir die Überbelegung der Klassenzimmer mit durchschnittlich 43 Schulkindern pro Klassenzimmer auf durchschnittlich 31 reduziert. Im Durchschnitt haben alle 83 evaluierten Schulen eine erhebliche Verbesserung der Sicherheit der Schulgebäude und der Lernumgebung in den Klassenzimmern erfahren.
Wir haben aber auch einige Schwächen festgestellt: Unsere laotischen Stipendiatinnen und Stipendiaten haben im Vergleich zu denen in anderen Ländern grosse Mühe, Arbeit zu finden, und zwar aufgrund des begrenzten Arbeitsmarktes. Und obwohl die meisten der Schulen, die wir vor mehr als fünf Jahren gebaut haben, von der Bausubstanz her immer noch sehr solide sind, haben einige aufgrund von Wassermangel Schwierigkeiten, ihre Toiletten instand zu halten. Dies sind wichtige Erkenntnisse, die uns helfen werden, unsere Programme, wie zum Beispiel das Stipendienprogramm, sowie die Planung von Wasserprojekten für unsere Schulen zu verbessern. Ich hoffe, dass du diesen Bericht und unsere Transparenz hinsichtlich des Impacts unserer Arbeit zu schätzen weisst. Ein besonderer Dank gilt Sahara und unseren äusserst engagierten Mitarbeitenden, die diesen Bericht möglich gemacht haben.