Zeigen wir uns solidarisch mit den Menschen in Myanmar

Von Daniel Marco Siegfried
VON DEN GRÜNDERN

Es fühlt sich an wie eine Zeitreise in die Vergangenheit! Seit dem Militärputsch in Myanmar Anfang Februar hatten wir so viele Déjà-vus. So viele Dinge kommen uns aus der Zeit vor 2010 nur allzu bekannt vor: das wahllose Verprügeln und Töten von unbewaffneten Zivilistinnen und Zivilisten, darunter viele Kinder, die brutalen Razzien, die Flüchtlinge, die vor Luftangriffen fliehen, Kommunikationsprobleme, häufige Stromausfälle usw. Der Hauptunterschied besteht darin, dass sich die Gräueltaten in der Vergangenheit meist gegen ethnische Minderheiten richteten, die in den Randgebieten des Landes leben. Diesmal jedoch greifen das Militär und die Polizei Myanmars alle an, die sich dem Militärputsch widersetzen, einschliesslich der Bamar (Burmesinnen und Burmesen), die in der Mitte des Landes leben und die beiden grössten Städte Yangon und Mandalay bevölkern. Infolgedessen waren die Menschen des Goldenen Landes noch nie so vereint wie jetzt, um gegen einen gemeinsamen Feind zu kämpfen.

Trotz der Einigkeit und Entschlossenheit des Volkes hängt die Zukunft des Landes in der Schwebe und niemand kann den Ausgang des Konfliktes vorhersagen. Und obwohl es viele Unwägbarkeiten gibt, sind wir uns in einem Punkt sicher: Child’s Dream wird die Menschen in Myanmar weiterhin unterstützen, egal wo und wie. Im Vergleich zu unserem bescheidenen Anfang vor 18 Jahren sind wir heute viel besser ausgerüstet, um mit unserem eigenen starken lokalen Child’s Dream-Team sowie gemeinsam mit vertrauenswürdigen Partnerorganisationen zu helfen.

Wir setzen uns mit aller Kraft für unsere Gesundheits- und Bildungsprogramme in Myanmar ein, solange unsere Partner in der Lage sind, sie umzusetzen. Unser grosses Netzwerk im ganzen Land ist ebenso entschlossen, seine Dienste für unsere Begünstigten aufrechtzuerhalten. Viele Programme haben sich bereits durch COVID-19 verzögert und sorgen sich nun um ihre Sicherheit. Nur wenige mussten ihre Aktivitäten vorübergehend einstellen, während andere in sicherere Gebiete umzogen oder auf Online-Kurse umstellten. Unsere Partner, besonders die in den ethnischen Gebieten, haben Erfahrung in der Arbeit unter widrigen Bedingungen und sind sehr belastbar und anpassungsfähig.

Neben unseren normalen Engagements in Myanmar hat Child’s Dream bereits mit einigen Nothilfemassnahmen für Menschen begonnen, die vom Militärputsch betroffen sind, darunter auch intern Vertriebene (IDPs). Wir erwarten auch Tausende von neuen Flüchtlingen in Thailand. Über unser lokales Netzwerk in den Kayah-, Kayin- und Kachin-Staaten stellen wir derzeit Nahrungsmittel, Unterkünfte und medizinische Hilfe zur Verfügung. Wir rechnen angesichts der aktuellen Umstände mit einem steigenden Bedarf an humanitärer Hilfe in den nächsten Monaten. Während die Interventionen der internationalen Gemeinschaft meist wirkungslos und oft symbolisch sind, fühlen wir uns verpflichtet, unsere Unterstützung für die Menschen in Myanmar zu verstärken. Damit wir dazu in der Lage sind, brauchen wir deine Hilfe, da es sich dabei um nicht budgetierte Notausgaben handelt.

In den letzten zehn Jahren des demokratischen Fortschritts konnte Myanmar einen Anstieg der Lebenserwartung um 3,5 Jahre verzeichnen. Das BIP stieg von USD 49,5 Mrd. auf USD 76,1 Mrd., während die Bevölkerung, die über der nationalen Armutsgrenze lebt, von 57,8% auf 75,2% anstieg. Im gleichen Zeitraum verbesserte sich die Bruttoeinschulungsrate in weiterführenden Schulen von 48,1% auf 68,4%. Ein Teil dieses Fortschritts wurde bereits durch COVID-19 zunichte gemacht und ist nun durch den Militärputsch dauerhaft bedroht.

Die Menschen in Myanmar wissen, was aktuell auf dem Spiel steht, und sind deshalb entschlossen, das Militär ein für allemal an seinen rechtmässigen Platz zu verweisen. Sie verdienen unsere Unterstützung in ihrem Kampf für eine würdige Zukunft.

Die Menschen in Myanmar wissen, was aktuell auf dem Spiel steht, und sind deshalb entschlossen, das Militär ein für allemal an seinen rechtmässigen Platz zu verweisen. Sie verdienen unsere Unterstützung in ihrem Kampf für eine würdige Zukunft.